Bislang keine erhöhte Strahlenbelastung durch AKW Saporischschja

– Keine gefährlichen Strahlenbelastungen aus ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja für
– Bundesumweltministerium: “Keinerlei Hinweise auf erhöhte Strahlungswerte”
– Bundesamt für Strahlenschutz betreibt Messsystem mit 1700 Messsonden, darunter 500 in der Ukraine
– IAEA-Chef Rafael Grossi warnt vor “ernstem atomarem ” in besetztem Atomkraftwerk
– Prognosen über Auswirkungen auf deutsches Staatsgebiet unsicher, da Atomkraftwerke bisher nicht angegriffen wurden
– Bundesumweltministerium rechnet nicht mit Katastrophenschutzmaßnahmen in Deutschland
– Radioaktivitätshöchstwerte könnten bei erheblichem Austritt und Wetterlage überschritten werden, Kontrolle von Futter- und Nahrungsmitteln erforderlich
– Radiologisches Notfallmanagementsystem jederzeit effektiv und einsatzbereit

/Saporischschja () – Von dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gehen aktuell keine gefährlichen Strahlenbelastungen für Deutschland aus. “Es gibt derzeit keinerlei Hinweise auf erhöhte Strahlungswerte, weder in der Ukraine noch in Deutschland”, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).


Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betreibe ein Mess- und Informationssystem, welches an rund 1.700 Messsonden laufend über die Radioaktivität in der Umwelt sammele – darunter 500 in der Ukraine. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hatte am Wochenende vor der Gefahr eines “ernsten atomaren Unfalls” des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks in der Ukraine gewarnt. Grundsätzlich seien Prognosen, inwieweit deutsches Staatsgebiet bei Angriffen auf ein Atomkraftwerk in der Ukraine betroffen sein könnte, mit sehr hohen Unsicherheiten behaftet, “da Atomkraftwerke in der bisher noch nie angegriffen wurden”, so der Sprecher. Aufgrund der Entfernung zur Ukraine rechnet das Bundesumweltministerium jedoch nicht damit, dass im Fall eines radioaktiven Niederschlags in Deutschland Maßnahmen des Katastrophenschutzes erforderlich würden – wie beispielsweise die Einnahme von hochdosiertem Jod, um die Schilddrüse vor der Anreicherung von radioaktivem Jod zu schützen. “Im schlimmsten Fall, also nur bei einem erheblichen Austritt von Radioaktivität und einer Wetterlage, die Luftmassen von der Ukraine nach Deutschland verfrachtet, könnten in Deutschland für die Landwirtschaft festgelegte Radioaktivitätshöchstwerte überschritten werden”, sagte der Sprecher. Dann würde eine Kontrolle von Futter- und Nahrungsmitteln erforderlich werden. Gegebenenfalls dürften kontaminierte Produkte dann nicht mehr vermarktet werden. Eine solche Wolke würde “erst nach mindestens ein bis zwei Tagen” Deutschland erreichen. Das Notfallmanagementsystem des Bundes und der Länder für radiologische Notfälle sei aber zu jedem Zeitpunkt effektiv und einsatzbereit, versicherte der Sprecher. “Sollte das BMUV Hinweise haben, dass sich ein radiologischer Notfall mit erheblichen Auswirkungen in der Ukraine ereignet, würde das radiologische Lagezentrum des Bundes die Lage bewerten, die Öffentlichkeit informieren und, soweit erforderlich, Verhaltensempfehlungen geben.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Atomkraftwerk

Bislang keine erhöhte Strahlenbelastung durch AKW Saporischschja

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