Nato will kritische Infrastruktur auf den Meeren besser schützen

will kritische Unterwasser-Infrastruktur besser schützen
– Schutz von Stromleitungen, Datenkabeln, Gas- und Öl-Pipelines sowie Windparks
– Neue Nato-Koordinierungszelle für den Schutz der Infrastruktur unter Leitung von Hans-Werner Wiermann
– Ziel: maritimes Lagebild erstellen, Dialog fördern, gemeinsame Gefahrenabwehr stärken
– Vorsätzliche Angriffe auf Infrastruktur sollen gemeinsam und entschlossen beantwortet werden
verfolgt Strategie der hybriden Kriegsführung
– Nato-Zelle will Sabotageaktionen rechtzeitig erkennen und entschärfen
– 1,3 Millionen Datenkabel liegen weltweit auf dem Meeresgrund
– Nato verfügt über militärische Fähigkeiten zum Schutz der Infrastruktur

Brüssel () – Die Nato will die kritische Unterwasser-Infrastruktur in Ost- und Nordsee sowie im Mittelmeer und Atlantik künftig besser schützen. “Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im September vergangenen Jahres hat deutlich gemacht, dass die Gefahr real und von strategischer Bedeutung ist”, sagte der Leiter der neuen Nato-Koordinierungszelle für den Schutz der Infrastruktur, Hans-Werner Wiermann, der “Welt” (Donnerstagsausgabe).


Zu schützen sind demnach Stromleitungen, Datenkabel, Gas- und Öl-Pipelines sowie Windparks. Die Ermittlungen zu dem Anschlag liefen noch, so der Ex-Bundeswehrgeneral. Seine Nato-Zelle wolle nun ein besseres maritimes Lagebild erstellen. Zudem solle sie den Dialog von Regierungen, privaten und militärischen Akteuren in der Nato fördern, um die gemeinsame Gefahrenabwehr zu stärken. “Klar ist: Jeder vorsätzliche Angriff auf die kritische Infrastruktur der Bündnispartner wird mit einer gemeinsamen und entschlossenen Reaktion beantwortet werden”, so Wiermann. Russland verfolge die Strategie, der Nato-Allianz unterhalb einer bewaffneten Auseinandersetzung Schaden zuzufügen und dabei als Urheber möglichst unerkannt zu bleiben. Der Raum unter Wasser sei ein Ziel der hybriden Kriegsführung. Deshalb verfolge seine Zelle das Ziel, Sabotageaktionen rechtzeitig zu erkennen und diese zu entschärfen, sagte der Zellen-Leiter.

Vorstellbar sei, “dass zunächst nur Vorbereitungen getroffen werden, zum Beispiel Sprengladungen platziert werden, deren Zündung aber erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant ist”. Weltweit liegen allein 1,3 Millionen Datenkabel auf dem Meeresgrund. Wiermann sagte dazu: “Heute investieren auch Internetkonzerne, wie Google und Meta, in ein ständig wachsendes an Datenkabeln. Nicht jeder Zentimeter davon lässt sich schützen.”

Als maritime Allianz verfüge die Nato aber über zahlreiche dafür geeignete militärische Fähigkeiten. “Es kommt darauf an, sie gezielt einzusetzen.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Kriegsschiffe

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