Immer weniger Firmen wollen Preise erhöhen

  • Preiserwartungen für die Gesamtwirtschaft im April auf 21,5 Punkte gesunken (27,1 im März)
  • Siebter Rückgang in Folge, Preisanhebungswelle vermutlich überschritten
  • Schwerpunkt der Preiserhöhungen im Einzelhandel und konsumnahen Dienstleistungen
  • Inflation dürfte in den kommenden Monaten nur sehr langsam zurückgehen
  • Steigende Preiserwartungen in , Getränke, , Software, Fahrräder und Informations- und Kommunikationstechnik
  • Geringere Preisanhebungen geplant für Gastwirte, Baumärkte, Autohändler und Einzelhändler im Bereich der Unterhaltungselektronik
  • Weniger Preisanhebungen im Baugewerbe und Verarbeitenden Gewerbe erwartet
  • Anteil der Industriebranchen, die ihre demnächst senken wollen, steigt

() – Immer weniger Unternehmen in Deutschland wollen in den nächsten drei Monaten ihre Preise erhöhen. Die Preiserwartungen sanken für die Gesamtwirtschaft im April auf 21,5 Punkte, nach 27,1 im März, teilte das Münchener Ifo-Institut am Donnerstag mit.

Das war der siebte Rückgang in Folge. “Die Preisanhebungswelle dürfte damit ihren Scheitelpunkt bereits überschritten haben”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Schwerpunkt der Preiserhöhungen bleiben der Einzelhandel und die konsumnahen Dienstleistungen. “Daher dürfte die Inflation in den kommenden Monaten nur sehr langsam zurückgehen”, so Wollmershäuser.

“Vor allem die Kernrate, also der Anstieg der Verbraucherpreise ohne Energie, wird weiter hoch bleiben.” Im Einzelhandel sanken die Preispläne nur von 48,7 auf 43,2 Punkte, bei den konsumnahen Dienstleistern von 43,2 auf 36,3 Punkte. In einigen Bereichen des Einzelhandels stiegen die Preiserwartungen sogar wieder. Dazu zählen Nahrungsmittel und Getränke (von 64,8 auf 69,9 Punkte), Computer- und Software (von 22,3 auf 57,9 Punkte), Fahrräder (von 22,9 auf 30 Punkte) sowie Informations- und Kommunikationstechnik (von 33,3 auf 37,3).

Weniger Preisanhebungen planen vor allem die Gastwirte (von 46,8 auf 36,6 Punkte), die Baumärkte (von 53,1 auf 33,4 Punkte), die Autohändler (von 27,6 auf 16,3 Punkte), sowie die Einzelhändler im Bereich der Unterhaltungselektronik (von 28,0 auf 8,9 Punkte). Im Produzierenden Gewerbe sind hingegen nicht mehr allzu viele Preisanhebungen geplant. Im Baugewerbe gingen die Preiserwartungen zurück von 6,6 auf 5,0 Punkte, im Verarbeitenden Gewerbe von 17,7 auf 12,4 Punkte. Zwar will damit immer noch eine kleine Mehrheit der Industrieunternehmen ihre Preise erhöhen, allen voran die Bekleidungshersteller (+60,8 Punkte, nach 47,4 im März), gefolgt von der Elektroindustrie (+25,9 Punkte, nach 35,1).

Allerdings steigt der Anteil der Industriebranchen, die ihre Preise demnächst sogar wieder senken wollen. Dazu gehören insbesondere das Papiergewerbe (-74,0 Punkte, nach -68,8), die Hersteller von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (-26,2 Punkte, nach -8,0) und die chemische (-23,0 Punkte, nach -13,1). Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.

Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.

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Bildhinweis: Silikon in einem Baumarkt

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