Baugewerkschaft warnt vor Jobabbau und jahrzehntelanger Baukrise

– IG BAU warnt vor jahrzehntelanger Krise und Arbeitsplatzabbau im Wohnungsbaubereich
– Abbau von Beschäftigten auf dem Bau erfolgt sechsmal schneller als Personal-Aufbau
– Ähnlicher Effekt wie bei Personalengpässen in Gastronomie während -Pandemie befürchtet
– Seit 2010 Anstieg der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe um 210.000 auf 920.000
– Hauptprobleme: verändertes Zinsumfeld und gestiegene Baupreise
– Studie von Arge Kiel: Kosten für Rohbau seit 2000 verdoppelt, Preissteigerungen von 318% beim technischen Ausbau
– Materialpreise verteuern Bauen: Bauholz 34% teurer als vor Coronapandemie, Betonstahl-Stäbe um 79% verteuert, Zement und Baukies fast zwei Drittel teurer als vor drei Jahren

() – Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar- (IG BAU) hat angesichts des stockenden Wohnungsbaus vor einer jahrzehntelangen Krise und dem Abbau von Arbeitsplätzen gewarnt. “Der Absturz der Baukapazitäten geht rasend schnell: Der Abbau bei den Beschäftigten auf dem Bau läuft sechsmal schneller als der Personal-Aufbau”, sagte IG-Bau-Chef Robert Feiger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).


Würde der Bau Personal und Technik verlieren, laufe bald “nichts mehr”, so der Gewerkschaftschef. Es drohe damit ein ähnlicher Effekt, wie ihn zuletzt die Gastronomie erlebt habe, die während der Corona-Pandemie zahlreiche Beschäftigte verloren hatte und derzeit immer noch mit Personalengpässen zu kämpfen hat. Mit großen Mühen habe man seit 2010 die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe um 210.000 auf 920.000 Beschäftigte gesteigert. “Geht der Bau einmal in die Knie, dann dauert es Jahrzehnte, bis er wieder auf die Beine kommt – wenn er es überhaupt schafft”, warnte Feiger. In die Pflicht nimmt der Gewerkschaftschef Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Er dürfe sich beim Bauen und Wohnen nicht aus der Verantwortung ziehen, ansonsten drohe ein “Desaster”, warnte Feiger. Der Wohnungsbau hat aktuell mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Neben dem veränderten Zinsumfeld belasten dabei auch gestiegenen Baupreise die Unternehmen und Kunden. Das geht aus einer Studie des schleswig-holsteinischen Bauforschungs-Instituts Arge Kiel hervor, über die die Funke-Zeitungen berichtet. Seit dem Jahr 2000 hätten sich die Kosten für den Rohbau verdoppelt. Beim technischen Ausbau, also etwa Heizungen, Lüftungen und Sanitäranlagen, stünden gar Preissteigerungen von 318 Prozent. Aber auch die Baunebenkosten (125 Prozent) und der konstruktive Ausbau (139 Prozent) seien deutlich teurer. Auch die Entwicklung bei den Materialpreisen verteuert demnach das Bauen. Zwar seien etwa Bauholz oder Stahl wieder recht kurzfristig verfügbar, warmgewälzte Betonstahl-Stäbe hätten sich in den letzten drei Jahren aber um 79 Prozent im verteuert. Auch Bauholz ist aktuell immer noch 34 Prozent teurer als vor der Coronapandemie. Zement und Baukies ist fast zwei Drittel teurer als noch vor drei Jahren, heißt es in der Studie.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis:

Baugewerkschaft warnt vor Jobabbau und jahrzehntelanger Baukrise

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH