- Leitzinserhöhungen durch Notenbanken noch nicht am Ende, sagt Bundesbank-Chef Joachim Nagel
- Weitere Zinserhöhungen erforderlich, um Preisstabilität zu gewährleisten
- Bisherige Maßnahmen haben volle Wirkung noch nicht entfaltet: Kreditzinsen bei 80 %, Kreditvolumen bei 40 %, BIP bei 30 % und Inflation bei 20 %
Washington/Frankfurt () – Bei den fortlaufenden Erhöhungen der Leitzinsen durch die Notenbanken ist nach Ansicht der Bundesbank das Ende noch nicht erreicht. “Meiner Meinung nach sind weitere Zinserhöhungen erforderlich”, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Freitag bei einem Treffen von Ökonomen in Washington.
Dass eine weitere geldpolitische Straffung der Wirtschaft schaden oder die Finanzmärkte zu stark belasten würde, seien zwar ernstzunehmende Argumente, die er aber “nicht überzeugend” fände, so Nagel. Aktuell tendierten die Risiken für die Preisstabilität nach oben und es sei “nicht selbstverständlich, dass wir mittelfristig zur Preisstabilität zurückkehren werden”. Gleichzeitig räumte Nagel ein, dass die bisherigen Maßnahmen ihre volle Wirkung noch nicht entfaltet hätten. Während bei den Geld- und Kapitalmarktzinsen schon von einer vollständigen Einpreisung ausgegangen werden könne, liege der geschätzte Wirkungsgrad bei den Kreditzinsen erst bei rund 80 Prozent, beim Kreditvolumen bei etwa 40 Prozent, beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei etwa 30 Prozent und bei der Inflation erst bei etwa 20 Prozent, so der Bundesbank-Chef.
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Bildhinweis: | Deutsche Bundesbank |
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