IG Bau drängt Staat zum Einstieg bei Immobilienkonzernen

– IG Bau fordert Bundesregierung auf, als Großaktionär bei börsennotierten Immobilienkonzernen einzusteigen
– Vonovia und andere börsennotierte Gesellschaften kommen für eine Beteiligung des Bundes infrage
– Staat soll wieder auf dem Wohnungsmarkt aktiv werden, nach vielen Privatisierungen
– Staat sollte Anteil von 25% plus eine Aktie erwerben, um Sperrminorität zu erreichen
– Bundesregierung könnte langfristige Strategie von börsennotierten Immobilienunternehmen mitbestimmen
– Aktienkurse vieler Immobilienkonzerne sanken aufgrund gestiegener und Baukosten
– Leidtragende der Wohnungsspekulation sind Menschen, die zur Miete oder bezahlbare Wohnungen suchen
– Bezahlbares und Wohnen hat auf dem Börsenparkett keine Chance, laut IG Bau

Frankfurt am Main () – Die Industriegewerkschaft IG Bau fordert die Bundesregierung auf, angesichts der aktuellen Kursverluste als Großaktionär bei börsennotierten Immobilienkonzernen einzusteigen. “Es wird höchste Zeit, dass der Bund bei Vonovia einsteigt”, sagte der Bundesvorsitzende der IG Bau, Robert Feiger, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

Auch andere börsennotierte Gesellschaften kämen jetzt “für eine Beteiligung des Bundes infrage”. Der Staat solle sich nach vielen Privatisierungen wieder “auf dem Wohnungsmarkt einmischen”. Feiger sagte, der Staat müsse einen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie erwerben – und damit die Sperrminorität. Damit könnte der Bund wieder bei der langfristigen Strategie von börsennotierten Immobilienunternehmen mitbestimmen – also auch bei Neubau, Modernisierungen und Mietpreisentwicklung.

Die Aktienkurse zahlreicher Immobilienkonzerne hatten zuletzt aufgrund gestiegener Zinsen und Baukosten deutlich an Wert eingebüßt. Als “unsoziales ” bezeichnete Feiger das Spekulieren der mit Wohnimmobilien. Wenn es an der Börse gut laufe, würden “satte Renditen abgezogen”, und in turbulenten Phasen ließen Unternehmen “ihre Verantwortung fallen wie eine heiße Kartoffel”, so der IG-Bau-Chef. Die Unternehmen würden notwendige Sanierungen herunterfahren und “den Wohnungsneubau auf Null” setzen.

Leidtragende seien dabei die Menschen, die zur Miete wohnen, “und vor allem auch die, die jetzt eine bezahlbare Wohnung suchen”. Der Bund habe vor Jahrzehnten vor allem Wohnungen der Bahn, der Post und der Rentenversicherung verkauft und viele Städte ihre kommunalen Wohnungen. “Diese Paketverkäufe öffentlicher Wohnungen rächen sich nun sträflich”, sagte Feiger. “Es muss spätestens jetzt allen klar sein: Wohnungen sind keine Spekulationsmasse. Und sie dürfen es auch nie mehr werden.”

Bezahlbares und soziales Wohnen habe auf dem Börsenparkett keine Chance, ergänzte der Gewerkschafter.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Wohnhäuser

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