Können Pilze bei Depressionen helfen?

Sind Pilze ein Mittel, um mit Depressionen zu helfen und Krebspatienten die Angst zu nehmen? Wenn es um ganz bestimmte Pilze geht, lautet die Antwort ja. Sicher sind Pfifferlinge und Champignons nicht die richtigen Mittel, aber es gibt die sogenannten „Magic Mushrooms“, die magischen Pilze, die bei der Behandlung von Depressionen zum Einsatz kommen, ebenso wie bei Menschen, die an Krebs leiden.

Halluzinogene Pilze als Heilmittel

Pilze bei Depressionen sind kein unbekanntes Mittel. Sie versetzen Menschen schon seit Jahrtausenden in einen psychedelischen Rausch. Angeblich haben die Wikinger, bevor sie auf Beutezug gingen, von den Pilzen gegessen, um keine Angst mehr zu verspüren. Jetzt können die Pilze, die bei Depressionen helfen, sogar zu einem anerkannten Medikament werden. Zumindest vorübergehend sind die magischen Pilze ein Mittel, um Depressionen zu lindern, die als schwer behandelbar gelten. Dass Pilze bei Depressionen helfen können, ist das Ergebnis einer , die jetzt im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde. Diese Studie hat sich mit Psilocybin beschäftigt, einer psychoaktiven Substanz, die in bestimmten Pilzen zu finden ist.

Eine Wirkung, die das Bewusstsein verändert

Psilocybin ist in den „Zauberpilzen“ zu finden, die schon bei Asterix und Obelix eine wichtige Rolle gespielt haben. Wenn Menschen diese Pilze einnehmen, wirkt sich das auf das Bewusstsein aus, die Substanz wird streng genommen zu einer Droge, vergleichbar mit LSD. Klinisch getestet wurde die Substanz aus den Pilzen zunächst nur bei Patienten mit einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung. Bei ihnen zeigte sich Linderung, was Ängste und Depressionen angeht. In weiteren Studien zeigte sich dann, dass die Pilze bei Depressionen ebenfalls helfen können. Zunächst waren es nur kleinere Untersuchungen mit nur wenigen Patienten in Kliniken und Studienzentren. Jetzt gibt es allerdings eine größer angelegte Studie. Hier zeigte sich jedoch, dass es zum einen auf die jeweilige Dosis der Substanz ankommt und zum anderen, dass jeder Patient individuell darauf reagiert.

Patienten aus zehn Ländern

An der ersten größeren Studie nahmen 233 Patienten aus zehn Ländern in und Nordamerika teil. Sie bekamen eine einmalige Dosis des synthetisch hergestellten Wirkstoffs. Alle Teilnehmer der Studie hatten vorher mindestens zwei Therapien hinter sich, bei denen es aber nicht zu einer merklichen Verbesserung ihres Zustands kam. Sie gelten in diesem Fall als therapieresistent. Andere Medikamente bekamen die Probanden während des Studienzeitraums nicht. Das Ergebnis erstaunt, denn in der Gruppe mit der höchsten Dosierung verbesserten sich die Symptome bis zu drei Wochen nach der Einnahme der Substanz deutlich. In der Gruppe, die mit nur zehn Milligramm eine deutlich geringere Dosis bekam, gab es dagegen kaum Verbesserungen. Zum Teil kam es sogar zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen.

Fazit zu Pilzen bei Depressionen

Pilze bei Depressionen essen? Dies klingt zu schön, um wahr zu sein. Tatsächlich gibt es Menschen, die unter Depressionen leiden und denen die Substanz, wie sie auch in den „magischen Pilzen“ vorkommt, helfen kann. Wie bei einem Medikament, so spricht aber nicht jeder Patient gleich gut darauf an. Die Ärzte sehen in der neuen Studie jedoch einen interessanten Ansatz, wie es in der gelingen kann, schwer depressiven Menschen zu helfen. Allerdings wird noch eine Weile vergehen, bis das Ganze auch als Medikament angeboten wird.

Bild: @ depositphotos.com / Viennetta

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Ulrike Dietz