Streit unter Geschwistern und wie Eltern sich richtig verhalten

Wenn sich in die Haare kriegen, liegt das in den meisten Fällen an der Qualität der elterlichen Beziehung zu ihren Kindern. Sie ist mit entscheidend für das Verhältnis der Geschwister. Natürlich bemühen sich um ein friedliches Verhältnis der zueinander, aber Streit unter Geschwistern lässt sich nicht vermeiden und ist vielfach sogar für die Entwicklung der Kinder wichtig.

Jeder Vergleich schafft Rivalitäten

Viele machen den Fehler, miteinander zu vergleichen, um sie anzuspornen. Leider birgt auch jeder Vergleich ein Urteil und so etwas kann sehr schnell zu einem Streit unter Geschwistern führen. Kinder nutzen die von ihren Eltern angestellten Vergleiche gerne dazu aus, sich gegenseitig auszustechen. Grundsätzlich sollten Eltern vermeiden, ein Kind gegenüber dem Geschwisterkind als Vorbild darzustellen. Dies führt letztendlich zu Rivalitäten und zu Eifersucht unter den Geschwistern, was alsdann schnell in einen handfesten Krach ausartet.

Wie aus Petzen Bündnisse geschafft werden

Gehen Eltern auf das Petzen ihrer Kinder ein, dann gehen sie, wenn auch ungewollt, ein Bündnis mit diesem Kind ein. Das Geschwisterkind wird ausgeschlossen, was wiederum zum Streit unter Geschwistern führt. Eltern sollten das Petzen generell nicht erlauben, außer in Gefahrensituationen. Wichtiger ist es, immer zu hinterfragen, warum ein Kind seinen Bruder oder seine Schwester bei den Eltern anschwärzt. Handelt es sich nur um ein ausgeprägtes Bewusstsein darüber, dass die Regeln eingehalten werden müssen? Oder will ein Kind das andere ganz bewusst herabsetzen, um so mehr Anerkennung zu bekommen? Im letzten Fall sollten Eltern immer überlegen, wie sie dem Kind mehr Anerkennung zukommen lassen, jedoch ohne auf das Petzen einzugehen.

Kein Kind bevorzugen

Allen Eltern sollte bewusst sein, dass die Bevorzugung eines Kindes immer zu einem sehr unschönen Streit unter Geschwistern führen kann. Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, denn das Verhalten ist nur allzu menschlich. Auch Eltern haben zu einem Kind einen besonderen Draht, selbst wenn sie es nicht wollen. Sollte das der Fall sein, dann ist es besonders wichtig, dass die Eltern ihre Begeisterung für das „Lieblingskind“ in engen Grenzen halten. Kinder haben Instinkte und sehr feine Antennen, sie merken, wenn die Eltern den Bruder oder die Schwester anders behandeln, nachgiebiger sind und sich mehr für das Geschwisterkind und seine Aktivitäten interessieren. Wenn Eltern ihre Parteilichkeit bewusst wird, sollten sie sich zurücknehmen, selbst wenn es vielleicht schwerfällt.

Auch Lob kann zu Streit führen

Wird ein Kind gelobt, dann wird das Geschwisterkind dies als Herabsetzung der eigenen Leistung empfinden. Geht es ums Loben, dann sind Eltern gut beraten, auf Ausgewogenheit zu achten. Besonders wichtig ist das bei den Kindern, die von Natur aus nicht mit allzu viel Selbstbewusstsein ausgestattet sind.

Fazit zu Streit unter Geschwistern

Damit es erst gar nicht zu Streitigkeiten unter den Geschwistern kommt, sind Eltern gut beraten, immer gerecht zu sein. Wichtig ist es, jedem Kind immer genau das zu geben, was es braucht. Nur so schaffen es die Eltern, dass ihre Kinder Selbstwertgefühl aufbauen, was für ihr späteres Leben wichtig ist. Kinder wollen immer in dem Gefühl leben, dass beide Elternteile alle Kinder gleich lieb haben und kein Kind bevorzugen. Die pure Aussage allein reicht aber nicht, Kinder müssen auch spüren, dass die Eltern es ernst meinen.

Bild: @ depositphotos.com / AndrewLozovyi

Streit unter Geschwistern und wie Eltern sich richtig verhalten

Ulrike Dietz