Löten – ein Verfahren, das Metall zum Schmelzen bringt

Viele haben schon einmal selbst etwas gelötet oder zumindest dabei zugeschaut. Beim Prozess des Lötens handelt es sich um ein sogenanntes Fügeverfahren, was dazu bringt, zu schmelzen, um es dann miteinander zu verbinden. Dabei wird der eigentliche Grundstoff an-, aber auch aufgeschmolzen. Gearbeitet wird dabei mit Zinn, einer speziellen Form des Metalls, dem sogenannten Lötzinn, aber auch mit Blei und anderen Legierungselementen.


Wie genau funktioniert Löten eigentlich?

Wer Löten will, braucht dazu das passende Werkzeug, in diesem Fall einen Lötkolben, der für den Vorgang des Lötens eine von 315° Grad erreicht. Wenn das Metall nach dem Löten abkühlt, bildet es eine sowohl feste als auch gas- und wasserdichte Verbindung, die zudem eine gute elektrische Leitung hat. Das sogenannte Lot wird immer mit der Hilfe von unterschiedlich starker Wärme geschmolzen. Dazu muss es aber an einem Punkt jenseits seines Schmelzpunktes liegen und flüssig sein, um dann verschiedene Bauteile miteinander verbinden zu können. Bei dieser Funktionsweise erstarrt das Lot und es gibt eine Lötverbindung. In den meisten Fällen entsteht beim Löten eine feste Verbindung, die beispielsweise bei Reparaturen auch wieder gelöst werden kann.

Lötzinn – eine besondere Art Zinn

Beim Lötzinn handelt es sich um eine Legierung aus Metall, die immer dann verwendet wird, wenn eine sehr starke und dauerhafte Verbindung geschaffen werden soll. Dies ist beispielsweise in der Elektroindustrie der Fall. Hier werden Kupferdrähte oder Kupferlitzen mit Leiterplatten sowie Kupferrohrverbindungen durch Löten verbunden. Der Durchmesser liegt dabei in den meisten Fällen zwischen 0,8 und 1,5 Millimeter. Geliefert wird Lötdraht von der immer in zwei unterschiedlichen Arten: mit oder ohne Blei. Auf Wunsch kann sich der Durchmesser auch jederzeit ändern. Im Inneren des Lötdrahtes ist ein Flussmittel zu finden, was entscheidend zur Verbesserung sowohl der elektrischen als auch der mechanischen Eigenschaften an der Lötstelle beiträgt.

Können alle Metalle zum Löten verwendet werden?

In früherer Zeit enthielt das Lötzinn in der Regel Blei, damit der Schmelzpunkt gesenkt werden konnte. sieht dies aus gesundheitlichen Gründen etwas anders aus. Die Vorschriften zum Gesundheitsschutz in den Betrieben verlangen vielfach, dass Lote, die Blei enthalten, durch bleifreie Lote ersetzt werden. Dem Zinn wird dann unter anderem Antimon, Silber, Kupfer oder Wismut zugefügt.

Welche Rolle spielt das Flussmittel?

Nicht jede Verbindungsstelle ist wirklich sauber, es kommt immer wieder zu Verunreinigungen wie Schmutz, Öl oder Oxidation. Deshalb spielt nicht nur das Metall, sondern auch das Flussmittel eine wichtige Rolle. Dieses Flussmittel verbessert die Benetzung, da es effektiv dabei hilft, eine Oxidation zu verhindern und das jeweilige Metall auch chemisch zu reinigen. In der Regel besteht dieses Flussmittel aus Kolophonium, was zudem die Eigenschaft hat, die elektrische Leitfähigkeit beim Lötvorgang zu verbessern.

Fazit

Es gibt unterschiedliche Arten, etwas zu löten. Da ist beispielsweise das Weichlöten, das zwischen 90° und 450° Grad braucht. Weichlöten kommt meist bei Legierungen zum Einsatz, ist sehr oft bleihaltig und hat Liquidustemperaturen von 350° Grad. Beim Hartlöten steigt die Temperatur über 450° Grad und das Lot ist entweder aus Messing oder aus Silber. Beim Hochtemperaturlöten wird mit mehr als 900° Grad gearbeitet und es gibt einen Schmelzpunkt, der deutlich höher ist als beim Weich- oder Hartlöten.

Bild: @ depositphotos.com / ia__64

Löten – ein Verfahren, das Metall zum Schmelzen bringt

Ulrike Dietz