Klein vermisst Reaktion von Kirchen zu Aiwanger

() – Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat ein Schweigen nicht-jüdischer Einrichtungen zur Debatte um Bayerns Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger scharf kritisiert. Die jüdische Gemeinschaft in sei gegen ihren Willen zum Hauptakteur einer Debatte über den Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen geworden, “die eigentlich die gesamte führen müsste”, sagte Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).


“Repräsentanten des Zentralrats, jüdischer Gemeinden oder jüdische Einzelpersonen sahen sich immer wieder zu Äußerungen genötigt. Dabei hätten andere, nicht-jüdische gesellschaftliche Institutionen, wie beispielsweise die Kirchen oder Lehrerverbände, klar und deutlich Position beziehen sollen.” Der Kampf gegen Antisemitismus dürfe nicht auf den Schultern der Betroffenen lasten. Die politische Kultur in Deutschland habe schweren Schaden genommen, beklagte Klein.

Aiwanger sei “sofort, als ihm klar wurde, dass er keine politischen Konsequenzen wird tragen müssen, wieder in die politische Offensive gegangen, als wäre nichts gewesen”, sagte der Beauftragte der Bundesregierung. “Die völlig unzureichende Reaktion auf dieses antisemitische Flugblatt scheint sich für Herrn Aiwanger politisch auszuzahlen. Das ist eine fatale Botschaft für unsere Erinnerungskultur und den politischen Umgang damit”, so Klein. Die Freien Wähler liegen in der Umfrage für den neuen “Bayerntrend” des Bayerischen Rundfunks bei 17 Prozent.

Das ist der höchste Wert, den die Freien Wähler je in einer Umfrage erzielten. Bei der Landtagswahl im 2018 hatten sie noch 11,6 Prozent geholt, seither regieren sie im Freistaat zusammen mit der CSU.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Felix Klein (Archiv)

Klein vermisst Reaktion von Kirchen zu Aiwanger

Zusammenfassung

– Antisemitismusbeauftragter Felix Klein kritisiert Schweigen nicht-jüdischer Einrichtungen zur Debatte um Hubert Aiwanger
– Jüdische Gemeinschaft gegen ihren Willen Hauptakteur einer Debatte über NS-Verbrechen
– Klein fordert mehr Engagement von Kirchen, Lehrerverbänden und anderen nicht-jüdischen Institutionen im Kampf gegen Antisemitismus
– Beanstandet schwere Schäden in der politischen Kultur Deutschlands
– Aiwanger weiterhin politisch aktiv trotz unzureichender Reaktion auf antisemitisches Flugblatt
– Freie Wähler erreichen mit 17 Prozent ihre Bestmarke in einer Umfrage

Fazit

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisiert ein Schweigen nicht-jüdischer Einrichtungen zur Debatte um Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Er ist der Meinung, dass die gesamte Gesellschaft diesen Diskurs führen müsse und fordert auch andere gesellschaftliche Institutionen auf, deutlich Position zu beziehen.

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