Widerstand aus SPD gegen Haushaltspläne zu Zwei-Prozent-Ziel

Berlin () – Gegen die , künftig pro Jahr strikt zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen, gibt es Widerstand aus der SPD. “Ich sehe keine Notwendigkeit, beim Zwei-Prozent-Ziel gesetzlich nachzusteuern, weil wir eine gute Regelung haben”, sagte Wiebke Esdar (SPD), Vorsitzende des Bundestagsgremiums, das die Verwendung des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr überwacht, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.


Und das sei der Fünfjahreszeitraum, der betrachtet werde. Esdar verwies im Übrigen darauf, dass die Verwendung der 100 Milliarden Euro im Zuge von Rüstungsaufträgen längst begonnen habe. Ein Drittel des Vermögens sei gebunden, sagte sie dem RND. “Bis Ende des Jahres sollen es zwei Drittel sein. Ansonsten gilt, dass der jährlich festgelegt wird. Das gilt auch für den Verteidigungshaushalt.” Den Wehretat auf jährlich mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung festzusetzen, sei “nicht sinnig”. Das Gesetz für das Sondervermögen besagt, mithilfe des Sondervermögens würden “im mehrjährigen Durchschnitt von maximal fünf Jahren” zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben bereitgestellt. Laut Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes, dem eine Änderung des Gesetzes über das Sondervermögen folgen soll, soll das Zwei-Prozent-Ziel “ab 2024 jährlich” gelten und nicht mehr nur “im mehrjährigen Durchschnitt”.

Damit gehorcht Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einem Beschluss des Nato-Gipfels Mitte Juli in Vilnius. Zustimmung für die Pläne kam aus der Union: “Wenn die Bundesregierung jetzt ernsthaft plant, ihre Bündniszusagen verbindlicher einzuhalten, werden wir das unterstützen”, sagte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU) dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Die konkreten Haushaltszahlen für das und die weiteren Planungen bleiben jedoch dahinter zurück.” Wadephul fügte hinzu: “Die Wahrheit liegt letztlich nicht in einem ambitionierten Gesetzestext, sondern in den Zahlen des Haushalts. Da muss die Ampel noch nachbessern. Das Bündnis, besonders unsere östlichen Nachbarn sowie die USA, wartet dringend darauf.”

Tatsächlich schätzt die Nato die deutschen Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf 1,57 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Berechnungen des Ifo-Instituts in wird die Bundesregierung im laufenden Jahr 64 Milliarden Euro für Verteidigung ausgeben.

Zum Erreichen des Zwei-Prozent-Ziels wären weitere 17 Milliarden Euro nötig.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Deutsches Kriegsschiff (Archiv)

Widerstand aus SPD gegen Haushaltspläne zu Zwei-Prozent-Ziel

Zusammenfassung

– SPD lehnt Pläne ab, ab 2024 jährlich mindestens 2% des Bruttoinlandsprodukts für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen
– Wiebke Esdar, Vorsitzende des zuständigen Bundestagsgremiums, hält aktuelle Regelung für ausreichend
– 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr bereits teilweise für Rüstungsaufträge verwendet
– Entwurf des Haushaltsfinanzierungsgesetzes sieht 2%-Ziel ab 2024 als festen Wert vor, der bisher nur als mehrjähriger Durchschnitt galt
– Bundesfinanzminister Christian Lindner folgt damit einem Nato-Gipfel-Beschluss
– Zustimmung für Pläne aus der Union, jedoch sei der haushaltsmäßige Rückstand noch vorhanden
Verteidigungsausgaben 2022 laut Nato bei 1,57% des Bruttoinlandsprodukts (64 Milliarden Euro); für 2% wären 17 Milliarden Euro mehr nötig

Fazit

Die SPD hat Widerstand gegen Pläne geäußert, ab 2024 strikt 2% des deutschen Bruttoinlandsprodukts für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Das Gesetz für das Sondervermögen besagt bisher, dass die Verteidigungsausgaben im mehrjährigen Durchschnitt von maximal fünf Jahren 2% des Bruttoinlandsprodukts betragen sollen. Die Nato schätzt, dass die deutschen Verteidigungsausgaben in diesem Jahr 1,57% des Bruttoinlandsprodukts betragen werden. Um das Zwei-Prozent-Ziel zu erreichen, wären zusätzliche 17 Milliarden Euro nötig.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH