Müller kritisiert Lieferung von Streumunition an die Ukraine

() – Der SPD-Außenpolitiker Michael Müller hat die Lieferung von Streumunition durch die USA an die Ukraine kritisiert. “Wir sind nicht nur eine Kampfgemeinschaft für die Ukraine, wir sind auch eine Wertegemeinschaft”, sagte Müller dem “Spiegel”.


“Wir dürfen uns nicht gemein machen mit allem anderen, was wir auf der anderen Seite kritisieren.” Mehr als hundert Staaten, darunter Deutschland, haben ein Abkommen unterschrieben, das Streumunition ächtet. Weder die USA noch die Ukraine oder sind dem Abkommen beigetreten. Müller, der frühere Regierende Bürgermeister Berlins, pochte nun auf die Bedeutsamkeit der internationalen Übereinkunft.

Es sei wichtig, sich auch künftig an den eigenen Werten zu orientieren. Die Lieferung von Streumunition stellt Müller zufolge eine “fatale Entwicklung” dar. Er befürchtet, dass daraus ein Problem für die “Kommunikation und Akzeptanz für die Unterstützung” der Ukraine folgen könnte. Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr , vertrat eine andere Position.

Wenn man nicht schnell genug Artilleriemunition für die Ukraine produzieren könne, sei Streumunition, “im Prinzip eine Artillerie-Unterstützung”, sagte er dem “Spiegel”. Wenn man nicht wolle, dass die Ukraine demnächst ohne Munition dastehe, sei Streumunition eine der Überbrückung. Zudem sei sie notwendig, um bei der ukrainischen Gegenoffensive indirektes und direktes Feuer zu unterdrücken. Dieses verhindere momentan, dass die Ukrainer in dieser Gegenoffensive Erfolge erzielen, so Masala.

Streu- bzw. Clustermunition bezeichnet Munition, die nicht als Ganzes explodiert, sondern zahlreiche kleinere Sprengköpfe freisetzen. Dabei bleiben für gewöhnlich schwer auffindbare Blindgänger zurück, die langfristig für die eine Gefahr darstellen. Die Ukraine hatte beteuert, Streumunition nur auf ukrainischem Staatsgebiet einsetzen zu wollen und kenntlich zu machen, in welchen Gebieten auch langfristig Explosionen drohen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Michael Müller (Ehemaliger Regierender Bürgermeister Berlins)

Müller kritisiert Lieferung von Streumunition an die Ukraine

Zusammenfassung

  • SPD-Außenpolitiker Michael Müller kritisiert Lieferung von Streumunition durch die USA an die Ukraine.
  • Mehr als hundert Staaten, darunter Deutschland, haben ein Abkommen unterschrieben, das Streumunition ächtet.
  • USA, Ukraine und Russland sind dem Abkommen nicht beigetreten.
  • Müller bezeichnet Lieferung von Streumunition als “fatale Entwicklung”.
  • Carlo Masala, Professor für Internationale Politik, hält Streumunition für notwendig zur Unterstützung der ukrainischen Gegenoffensive.
  • Streumunition besteht aus kleineren Sprengköpfen und hinterlässt Blindgänger, die langfristig Gefahr für die Bevölkerung darstellen.
  • Ukraine verspricht, Streumunition nur auf ukrainischem Gebiet einzusetzen und gefährdete Gebiete zu markieren.

Fazit

Der SPD-Außenpolitiker Michael Müller hat die US-Lieferung von Streumunition an die Ukraine kritisiert und eine “fatale Entwicklung” befürchtet. Müller betont die Bedeutung einer internationalen Vereinbarung, die Streumunition ächtet und von mehr als hundert Staaten, darunter Deutschland, unterzeichnet wurde. Die USA, die Ukraine und Russland haben das Abkommen nicht unterzeichnet.

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