Eritrea hat im Jahr 2022 den deutschen Botschafter rausgeworfen

Asmara () – Eritrea hat im vergangenen Jahr den damaligen deutschen Botschafter Gerald Wolf zur “persona non grata” erklärt, wie erst nun bekannt wurde. Der Diplomat musste daraufhin die ostafrikanische Diktatur bereits am 26. Juni 2022 verlassen – einen Monat vor Ende seiner regulären Amtszeit, schreibt die “Welt am Sonntag” an diesem Wochenende.


Wolf war demnach von Eritreas vorgeworfen worden, sich in einer Gegend aufgehalten zu haben, für die ihm die angeblich nötige Genehmigung nicht vorlag. Das Auswärtige Amt bestätigte der Zeitung auf Anfrage den bislang nicht öffentlich gewordenen diplomatischen Eklat. Seit Wolfs Rauswurf ist der Botschafterposten unbesetzt, derzeit liege der eritreischen Regierung auch “kein Agrémentersuchen für einen neuen deutschen Botschafter in Asmara vor”, teilte das Ministerium weiter mit. hat also auch über ein Jahr später noch keinen Nachfolger vorgeschlagen.

Eritrea hatte zuletzt in Deutschland vermehrt Aufmerksamkeit erregt, weil es bei von als regimefreundlich geltenden Vereinen organisierten Eritrea-Festivals zu gewaltsamen Auseinandersetzungen von Besuchern der Veranstaltungen und eritreischen Regimegegnern gekommen war. Ähnliche Ereignisse gab es in Israel und Schweden. Derzeit leistet Deutschland lediglich in geringem Umfang humanitäre Hilfe in Eritrea, über ein Regionalprojekt des Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) für das Horn von Afrika mit dem Schwerpunkt “Schutz von vulnerablen Personen”. Die “ für Internationale Zusammenarbeit” (GIZ) ist in Eritrea nicht aktiv.

Der Vorgang offenbart, dass sich die Hoffnungen der deutschen Regierung auf eine Verbesserung der Beziehungen mit Eritrea nicht erfüllt haben. “Nach der Friedensvereinbarung zwischen Eritrea und Äthiopien im Juli 2018 strebte die Bundesregierung an, die Beziehungen zu Eritrea wieder zu intensivieren”, heißt es auf der Homepage des Auswärtigen Amtes. Es sei zu Besuchen durch Regierungsvertreter und Abgeordnete des Deutschen Bundestags gekommen. Die innenpolitische Lage in Eritrea sowie die Rolle eritreischer Streitkräfte im inneräthiopischen Tigray-Konflikt (bis Ende 2022) würden allerdings “deutliche Herausforderungen für die bilateralen Beziehungen” darstellen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Schild einer deutschen Botschaft im Ausland (Archiv)

Eritrea hat im Jahr 2022 den deutschen Botschafter rausgeworfen

Zusammenfassung

  • Eritrea erklärt deutschen Botschafter Gerald Wolf zur “persona non grata”, der Diplomat muss das Land verlassen.
  • Wolf wurde vorgeworfen, sich in einer Gegend aufgehalten zu haben, für die ihm die Genehmigung nicht vorlag.
  • Seit Wolfs Rauswurf ist der Botschafterposten unbesetzt, Deutschland hat noch keinen Nachfolger vorgeschlagen.
  • Eritrea erregt in Deutschland Aufmerksamkeit durch gewaltsame Auseinandersetzungen bei Eritrea-Festivals.
  • Deutschland leistet lediglich in geringem Umfang humanitäre Hilfe in Eritrea, hauptsächlich über ein UNHCR-Projekt.
  • Hoffnungen der deutschen Regierung auf Verbesserung der Beziehungen mit Eritrea haben sich nicht erfüllt.

Fazit

Der damalige deutsche Botschafter in Eritrea, Gerald Wolf, wurde im Juni 2022 zur “persona non grata” erklärt und musste die ostafrikanische Diktatur verlassen. Der Botschafterposten ist seitdem unbesetzt, und Deutschland hat bisher keinen Nachfolger vorgeschlagen. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Deutschland und Eritrea haben sich nicht erfüllt.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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