Grüne und FDP gegen Sterbehilfereform nach französischem Vorbild

() – Die in Frankreich forcierte Legalisierung von Sterbehilfe ist für die Politik und Kirche hierzulande kein Vorbild für Deutschland. “Der Staat darf nicht das Signal aussenden, ein Leben sei nichts wert und Suizid oder Tötung vermeintlich einfache Alternativen für Zuwendung, Pflege und Suizidprävention”, sagte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.


“Tötung auf Verlangen markiert eine Grenze, die nicht überschritten werden darf.” Eine Ausweitung von Sterbehilfe sei eine “besorgniserregende Entwicklung”, so Kappert-Gonther.

Die rechtspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Katrin Helling-Plahr, sprach sich ebenfalls gegen die Legalisierung aktiver Sterbehilfe aus. “Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir eine Regelung der Sterbehilfe in Deutschland erreichen”, sagt sie dem RND. “Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt, dass es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben gibt und damit auch das Recht eines jeden Einzelnen einhergeht, Hilfe zur Selbsttötung in Anspruch zu nehmen.”

Auch die Kirchen lehnen eine Reform nach französischem Beispiel ab. “Die darf nicht zulassen, dass der künstlich herbeigeführte Tod in der Endphase eines Lebens zu einer ärztlichen Dienstleistung wird”, sagte ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz dem RND. “Eine gesetzliche Regelung, die derartige Angebote duldet, würde dazu führen, dass der innere und äußere Druck auf alle Alten, Schwerkranken und Pflegebedürftigen zunimmt, von derartigen Optionen Gebrauch zu machen – um keine Last für zu sein.”

Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland fordert zudem eine gesetzliche Neuregelung der Suizidassistenz, die “Freiheit und Verantwortung gleichermaßen in den Blick nimmt”. “Dabei muss klar sein, dass es für Grenzsituationen des Lebens keine abschließenden Regelungen geben kann, die diese einfach und nach allen Seiten befriedigend auflösen”, sagte er dem RND. “Umso wichtiger ist ein stabiles gesellschaftliches ohne Ausgrenzung oder Vereinsamung und mit den bestmöglichen Unterstützungsangeboten.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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