Wie reagieren die Versicherer auf das Katastrophenjahr?

Naturgewalten wie die Flutwelle, die Teile von Nordrhein-Westfalen und getroffen haben, kosten die Versicherungen Milliarden. Eine Herausforderung ist inzwischen auch der Klimawandel, der den Versicherungen und der viel Kopfzerbrechen bereitet. Die Versicherungen müssen sich zukünftig auf größere Belastungen einstellen und die Zahlen, die jetzt vorliegen, sprechen für sich.

Die Schäden werden sich verdoppeln

Einer der weltweit größten Versicherungen hat im Rahmen des traditionellen Treffens der Rückversicherer jetzt aktuelle Zahlen genannt. Nach den Berechnungen der Swiss Re werden die Schäden, die durch Naturkatastrophen entstehen, in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Bis zum Jahr 2040 wird mit einer Zunahme der versicherten, wetterbedingten Schäden allein in den Industrienationen, von 30 bis 63 Prozent gerechnet. In Deutschland wird mit einer Zunahme von 90 Prozent gerechnet, in Großbritannien und in werden sich die Zahlen sogar verdoppeln.

Die Prämien werden steigen

Um diese Schäden überhaupt abdecken zu können, werden die Prämien für die Versicherungen in den nächsten Jahren wohl stark ansteigen. Die Swiss Re erwartet einen Anstieg von 180 Milliarden Dollar bis 2040 weltweit, nur für die Versicherung von Gebäuden. Insgesamt wird sich das Volumen wohl auf eine Summe von 1,3 Billionen Dollar verdreifachen. Für die Rückversicherer ist dies aber eine gute Nachricht, denn die Aktienkurse von vielen Vertretern der Branche, wie beispielsweise der Münchner Rück und der Rück, haben sich in den letzten Wochen gut geschlagen. Der Anstieg der Prämien macht sich bei den Gewinnsteigerungen der Konzerne schnell bemerkbar.

Die Branche freut sich über Rekordumsätze

Allein die Münchner Rück konnte durch die Erhöhung der Prämien für das Jahr 2021 einen Rekordumsatz verzeichnen. Das Unternehmen ist mit seiner Tochter-Gesellschaft Ergo auch bei den Erstversicherungen gut im Geschäft und einer der wichtigsten Anbieter in Deutschland. Allerdings will es die Branche bei einer Erhöhung der Prämien nicht belassen. Viele Versicherungen machen sich für die Renaturierung der Flussläufe stark, ebenso wie für ein besseres Frühwarnsystem. Damit lassen sich Katastrophen wie in diesem Jahr besser in den Griff bekommen. Diese Maßnahmen sind im Endeffekt günstiger als die Milliarden vom Staat, die dieser in immer kürzer werdenden Abständen für die Hochwasserschäden ausgeben muss. Verbraucherschützer hingegen halten eine Pflichtversicherung für sinnvoll, um vor allem finanzielle Katastrophen in zu verhindern.

Bild: @ depositphotos.com / Maximusdn

Wie reagieren die Versicherer auf das Katastrophenjahr?

Ulrike Dietz