Zum COP28-Start: Klimaökonom wirbt für internationalen Klimaclub

() – Zum Auftakt der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai hat der ökonom Ottmar Edenhofer für eine internationale Koordinierung von CO2-Preisen in einem Klimaclub geworben. “In einem Klimaclub könnte man sich zu koordinierten CO2-Preisen verpflichten und Ländern, die nicht im Club sind, einen Klimazoll auferlegen”, sagte Edenhofer der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe).


“Nach außen wird so die Wettbewerbsfähigkeit der geschützt, nach innen wird die Klimapolitik koordiniert.” Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will den von ihm initiierten Klimaclub auf der COP28 vorstellen. “Das ist ein guter Anfang. Es wäre ein großer Erfolg dieser Klimakonferenz, wenn sich weitere Länder anschließen”, sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Er verwies dabei auf den von der EU ankündigten Carbon Border Adjustment Mechanism – “einen CO2-Grenzausgleichsmechanismus, den man kurz als Klimazoll übersetzen kann”, erläuterte Edenhofer. Allein diese Ankündigung habe schon international gezeigt. “Viele Länder, etwa Indien und die Türkei, denken über eine nationale Bepreisung von CO2 nach. Damit will man verhindern, dass bei der Einfuhr von Waren die EU die Zolleinnahmen einstreicht. Wenn die Länder einen CO2- einführen, wird ihnen der Zoll erlassen und die Einnahmen der CO2-Bepreisung streicht der indische oder türkische Finanzminister ein”, sagte Edenhofer. Er warb dafür, das Format der Weltklimakonferenz um andere Prozesse wie einen solchen internationalen Klimaclub zu ergänzen. Trotz der aktuellen geopolitischen Spannungen sieht Edenhofer gerade die Klimapolitik als Chance zur internationalen Kooperation. “International ist das Bewusstsein dafür da, dass wir aufeinander angewiesen sind. Es wird keine Rückabwicklung der Globalisierung geben. Gerade die Klimapolitik kann ein Bereich sein, in dem Staaten stärker miteinander kooperieren können”, sagte Edenhofer, auch mit Blick auf die aktuelle Lage in Nahost.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Fridays-for-Future-Protest (Archiv)

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