Dutzende Extremisten aus Deutschland kämpfen in der Ukraine

Berlin/Kiew () – Dutzende Extremisten aus sind seit Beginn der russischen Invasion in das ukrainische Kriegsgebiet gereist. Das teilte das Bundesinnenministerium (BMI) mit, wie die “Welt am Sonntag” schreibt.


Insgesamt hätten Sicherheitsbehörden Ausreisen von 61 Personen registriert, “die einen Extremismus-Bezug oder eine Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität aufweisen”. Bei 39 Personen gebe es tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass diese “mit der Absicht zur Teilnahme an Kampfhandlungen” das Land verlassen hätten. Davon seien 27 pro-russisch und zwölf pro-ukrainisch orientiert. Bei der deutlichen Mehrheit dieses Personenkreises lägen den konkrete Informationen vor, dass sie sich an Kampfhandlungen beteiligt hätten.

Darunter befänden sich sowohl Rechts- als auch Linksextremisten. Die meisten Personen ordnen Behörden jedoch dem Phänomenbereich “ausländische Ideologie” zu. Eine Aufschlüsselung zu konkreten Gruppen sei aufgrund fehlender nicht möglich, so das BMI. Grundsätzlich sei die Teilnahme an Kampfeinsätzen in der Ukraine nicht strafbar, teilte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums mit. Dies gelte, “solange sie nicht als Söldner handeln, sondern als der regulären Streitkräfte oder ihnen gleichgestellter Freiwilligencorps und Milizen”.

Dies schütze aber nicht vor Ermittlungen bei etwaigen Kriegsverbrechen. Der Generalbundesanwalt wollte sich nicht dazu äußern, ob entsprechende Verfahren gegen ausgereiste Kämpfer geführt werden. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) kritisierte die Zurückhaltung der Strafverfolger: “Personen oder Extremisten, die sich freiwillig den russischen Streitkräften bzw. Terrorgruppen anschließen, um sich am Überfall auf die Ukraine zu beteiligen, sind nach Rückkehr in Deutschland strafrechtlich zu verfolgen”, sagte er der “Welt am Sonntag”. Denn es sei davon auszugehen, dass diese Kämpfer “systematisch an Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverbrechen beteiligt waren”.

Insgesamt ist die Anzahl von Freiwilligen aus Deutschland, die in der Ukraine kämpfen, höher. Behörden erheben hierzulande jedoch ausschließlich Daten zu Personen mit Extremismusbezug. Darüber hinaus gibt es aber eine Reihe an ehemaligen -Soldaten, die sich der Internationalen Legion der ukrainischen Armee angeschlossen haben.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Russische Invasion in der Ukraine zu Beginn des Kriegs (Archiv)

Dutzende Extremisten aus Deutschland kämpfen in der Ukraine

Zusammenfassung

  • Dutzende Extremisten aus Deutschland seit Beginn der russischen Invasion in das ukrainische Kriegsgebiet gereist
  • 61 Personen mit Extremismus-Bezug oder Verbindung zur politisch motivierten Kriminalität registriert
  • 39 Personen mit Anhaltspunkten für Teilnahme an Kampfhandlungen
  • 27 pro-russisch, 12 pro-ukrainisch orientiert
  • Rechts- und Linksextremisten beteiligt
  • Teilnahme an Kampfeinsätzen in der Ukraine grundsätzlich nicht strafbar
  • Mögliche Ermittlungen bei Kriegsverbrechen
  • Kritik an Zurückhaltung der Strafverfolger
  • Insgesamt höhere Anzahl von Freiwilligen aus Deutschland in der Ukraine

Fazit

Seit Beginn der russischen Invasion sind Dutzende Extremisten aus Deutschland in das ukrainische Kriegsgebiet gereist, wie aus einer offiziellen Mitteilung des Bundesinnenministeriums hervorgeht. Die Sicherheitsbehörden haben Ausreisen von 61 Personen registriert, die Verbindungen zu Extremismus oder politisch motivierter Kriminalität aufweisen. Bei 39 dieser Personen gibt es Anhaltspunkte, dass sie in der Absicht ausgereist sind, an Kampfhandlungen teilzunehmen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH (Alle anzeigen)