Jeffrey Sachs für Friedensprozess im Ukrainekrieg

() – Der US-Ökonom Jeffrey Sachs plädiert für einen Friedensprozess zur Beendigung des Ukrainekriegs. “Alle , das sind die Ukraine, Russland, die USA und die EU, wären mit einem ausgehandelten Frieden viel besser dran – insbesondere die Ukraine”, sagte der UN-Berater der “Jungen Welt” (Samstagsausgabe).


Die Sicherheit und wirtschaftlichen Interessen aller Parteien könnten im Rahmen eines solchen Prozesses respektiert werden, so Sachs. Bisherige Friedensinitiativen etwa aus und Brasilien zeigten, auch wenn sie noch nicht umgesetzt wurden, dass die EU auf dem falschen Weg sei: “Brüssel kam völlig vom Weg ab, indem es zum Spielball der US-amerikanischen Neokonservativen wurde.” Die nicht westlichen Länder lehnten bereits die Hegemonie der USA ab, Europa solle ebenfalls diesen Weg einschlagen, denn die Nato-Erweiterung sei das falsche Instrument für die europäische Sicherheit, so der Ökonom. Der in der Ukraine hätte laut Sachs an vielen Stellen vermieden werden können: “Auslöser des Krieges war vor allem der Versuch der USA, das Nato-Militärbündnis auf die Ukraine und Georgien auszudehnen.”

Sachs, der die russischen Präsidenten Michail Gorbatschow und Boris Jelzin beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft beraten hat, sieht in dieser Phase auch Fehler der USA, die es versäumt hätten, die Sowjetunion und Russland mit “dringend notwendiger finanzieller Hilfe” zu unterstützen. “Meine Empfehlungen, Russland zu helfen, wurden zwischen 1991 und 1993 vom Weißen Haus abgelehnt, was den wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands noch verstärkte. Das war ein schwerer Fehler des Westens.” Der Direktor des UN-Netzwerks “Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung” fordert ferner eine “multipolare Welt”, in der jede Region innerhalb der eigenen Sphäre, aber auch darüber hinaus friedlich mit anderen zusammenarbeite.

“Wir brauchen keinerlei Hegemonie. Die USA sollten ihre Idee streichen, die Welt anzuführen”, so Sachs.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Ukrainische Flagge auf dem in Kiew

Jeffrey Sachs für Friedensprozess im Ukrainekrieg

Zusammenfassung

– US-Ökonom Jeffrey Sachs plädiert für Friedensprozess zur Beendigung des Ukrainekriegs.
– Sachs argumentiert, dass alle beteiligten Parteien (Ukraine, Russland, USA, EU) von einem ausgehandelten Frieden profitieren würden.
– Er bemängelt bisherige Friedensinitiativen und sieht Europa als Spielball der US-amerikanischen Neokonservativen.
– Sachs kritisiert den Versuch der USA, das Nato-Militärbündnis auf die Ukraine und Georgien auszuweiten, als Hauptauslöser des Krieges.
– Er sieht in der fehlenden Unterstützung Russlands nach dem Übergang zur Marktwirtschaft durch die USA einen Fehler, der zum wirtschaftlichen Zusammenbruch Russlands beigetragen hat.
– Sachs fordert eine “multipolare Welt”, in der jede Region friedlich mit anderen zusammenarbeitet und lehnt den Führungsanspruch der USA ab.

Fazit

Der US-Ökonom Jeffrey Sachs spricht sich für einen Friedensprozess zur Beendigung des Ukraine-Konflikts aus und plädiert für eine “multipolare Welt”. Er argumentiert, dass alle beteiligten Parteien – die Ukraine, Russland, USA und EU – von einem ausgehandelten Frieden profitieren würden, insbesondere die Ukraine. Sachs kritisiert, dass Brüssel zum “Spielball” der US-amerikanischen Neokonservativen geworden sei und fordert Europa auf, die Hegemonie der USA abzulehnen und die Nato-Erweiterung zu hinterfragen. Der Konflikt in der Ukraine hätte vermieden werden können, wenn die USA nicht versucht hätten, das Nato-Militärbündnis auf die Ukraine und Georgien auszuweiten. Sachs sieht hier Fehler der USA, die es versäumt hätten, Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion finanziell zu unterstützen.

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