Berlin () – Mehr als jeder fünfte Deutsche kann es sich nicht leisten, eine Woche in den Urlaub zu fahren. Das geht aus Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat und über die die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Sonntagsausgaben) berichten.
Demnach hatten im vergangenen Jahr 21,9 Prozent der Bevölkerung zu wenig Geld, um sich eine einwöchige Urlaubsreise leisten zu können. Wie die Daten zeigen, ist dieser Wert gegenüber 2021 angestiegen, damals waren es zwei Prozentpunkte weniger (19,9 Prozent). Am häufigsten trifft es den Auswertungen zufolge Alleinerziehende. So sind in der Kategorie “Alleinstehende Person mit abhängigen Kindern” 42 Prozent nicht in der Lage, eine Woche in den Urlaub zu fahren.
Aber auch Haushalte mit Kindern sind häufiger betroffen (23,4 Prozent) als solche ohne Kinder (20,7 Prozent). Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, bezeichnete die Daten als “traurigen Befund” und kritisierte die Politik der Ampel-Koalition, in deren Regierungszeit laut Statistik die Werte in allen Kategorien angestiegen sind. So sind beispielsweise auch Rentner betroffen: In der Rubrik “ein Erwachsener 65 Jahre und mehr” konnten sich im vergangenen Jahr 28,7 Prozent keine Woche Urlaub leisten. Im Jahr zuvor waren es 27,3 Prozent.
“Diese Zahlen zeigen, wie tief Deutschland sozial gespalten ist”, sagte Bartsch und setzte fort: “Jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, mindestens eine Woche im Jahr in den Urlaub fahren zu können.” Die Linke fordere “Urlaub für alle”. “Dafür braucht es höhere Löhne, auskömmliche Renten, eine konsequente Anti-Inflationspolitik und eine armutsfeste Kindergrundsicherung in Deutschland”, so der Linken-Politiker.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Palme an einem Strand (Archiv) |
Zusammenfassung
- Mehr als 21,9% der Deutschen können sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten
- Wert ist seit 2021 um zwei Prozentpunkte angestiegen
- Alleinerziehende am stärksten betroffen (42%)
- Haushalte mit Kindern häufiger betroffen (23,4%) als solche ohne Kinder (20,7%)
- Linke kritisieren soziale Spaltung und fordern “Urlaub für alle”, höhere Löhne, auskömmliche Renten und armutsfeste Kindergrundsicherung
Fazit
Laut Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) können sich mehr als 21,9% der Deutschen keine einwöchige Urlaubsreise leisten. Der Anteil von 2022 ist gegenüber 2021 um zwei Prozentpunkte gestiegen. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Haushalte mit Kindern und Rentner. Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken im Bundestag, kritisiert die Politik der Ampel-Koalition und fordert “Urlaub für alle”, höhere Löhne, auskömmliche Renten, eine Anti-Inflationspolitik und eine armutsfeste Kindergrundsicherung in Deutschland.
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