UN: Zahl Hungernder weltweit steigt auf 735 Millionen

New York City () – Die Zahl Hungerleidender weltweit ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 um rund 122 Millionen auf etwa 735 gestiegen. Das geht aus dem Welternährungsbericht der Vereinten Nationen hervor.


Die fünf zuständigen UN-Organisationen warnen, dass das Entwicklungsziel, den Hunger bis 2030 zu beenden, nicht erreicht wird, wenn der so bleibt, wie er ist. “Es gibt Lichtblicke: Einige Regionen sind auf dem Weg, einige Ernährungsziele für 2030 zu erreichen”, sagte UN-Generalsekretär António Guterres anlässlich der Vorstellung des Berichts. “Aber im Großen und Ganzen brauchen wir eine intensive und sofortige globale Anstrengung, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu retten. Wir müssen die Widerstandsfähigkeit gegen die Krisen und Schocks stärken, die zu Ernährungsunsicherheit führen – von Konflikten bis hin zum Klima.”

Qu Dongyu, Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, ergänzte, dass die Erholung von der Pandemie ungleichmäßig verlaufen sei, und der in der Ukraine die Versorgung mit nahrhaften Lebensmitteln und gesunder Ernährung beeinträchtigt habe. “Dies ist die `neue Normalität`, in der Klimawandel, Konflikte und wirtschaftliche Instabilität am Rande der noch weiter von Sicherheit wegdrängen. Wir können nicht so weitermachen wie bisher.” Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte, der Hunger sei dort am größten, “wo die Klimakrise bereits heute ungebremst zuschlägt – und Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Hungersnot noch verschärft”.

In der Ukraine könnten Bauern ihre Felder nicht bestellen und so Getreide für die Weltmärkte produzieren. “Das hat etwa in Afrika und auch in Asien verheerende Folgen”, so Özdemir. “Russlands Taktieren rund um das Schwarzmeer-Abkommen verschärft die weltweite Ernährungssituation zudem erheblich. Es muss ein Ende haben, dass Hunger als Waffe eingesetzt wird.”

Hinsichtlich der globalen Entwicklungsziele sagte er: “Die Weltgemeinschaft hat in der Agenda 2030 das Versprechen abgegeben, den Hunger und die Fehlernährung weltweit zu beenden. Bis dahin sind es gerade noch acht Ernten.” Humanitäre Hilfe sei essenziell, um Menschenleben zu retten. aber nur kurzfristige Hilfe allein löse das Problem nicht. “Wir müssen weg vom kurzfristigen Krisenhopping, unsere Unterstützung muss langfristig wirken. Deshalb müssen wir die landwirtschaftliche Entwicklung weltweit und nachhaltig stärken, wir brauchen einen Fokus auf langfristige Lösungen, eine grundlegende Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme”, so der Landwirtschaftsminister.

“Getreidesilos bauen statt Getreidesäcke schicken – darum muss es gehen. Damit jeder Mensch Zugang zu angemessener Nahrung hat und ein selbstbestimmtes Leben in Würde leben kann.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Vereinte Nationen

UN: Zahl Hungernder weltweit steigt auf 735 Millionen

Zusammenfassung

– Zahl der Hungerleidenden weltweit stieg von 2019 bis 2022 um 122 Millionen auf 735 Millionen Menschen
– Vereinte Nationen warnen, dass Entwicklungsziel, Hunger bis 2030 zu beenden, nicht erreicht wird
– UN-Generalsekretär António Guterres fordert intensive und sofortige globale Anstrengung
– Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen beklagt ungleichmäßige Erholung von Pandemie
– Krieg in der Ukraine beeinträchtigt Versorgung mit nahrhaften Lebensmitteln
– Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fordert langfristige Lösungen und Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme

Fazit

Die Zahl der hungerleidenden Menschen weltweit ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 um rund 122 Millionen auf etwa 735 Millionen gestiegen, so der Welternährungsbericht der Vereinten Nationen. Die fünf zuständigen UN-Organisationen warnen, dass das Entwicklungsziel, den Hunger bis 2030 zu beenden, nicht erreicht wird, wenn der Trend so bleibt. Die Pandemie, der Klimawandel, wirtschaftliche Instabilität und der Krieg in der Ukraine haben zu dieser Zunahme beigetragen.

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