DGB will "Sozialmaut" für Lkw-Fahrer

() – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Verdi fordern eine “Sozialmaut”, um die Lebenslage von Lkw-Fahrern im internationalen Straßenverkehr zu verbessern. Mit mindestens einem Cent Aufschlag pro Kilometer sollten die zur Kasse gebeten werden, “um die Zustände auf Rastplätzen und Autohöfen zu verbessern”, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der “Frankfurter Rundschau” (Samstagausgabe).


Das solle dafür sorgen, dass kostenlos Trinkwasser, Toiletten, Duschen und beheizte Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt würden. Auch die Versorgung bei medizinischen Notlagen sowie Sozialarbeit auf Rastplätzen und Autohöfen müsse umsonst gewährleistet werden. Und Speisen und Getränke müssten bezahlbar sein. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis bezeichnete die geforderte Sozialmaut als “ersten guten Schritt, die Auswüchse des Systems abzumildern”.

Trotz jahrelanger Bemühungen im Europäischen sei es nicht gelungen, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Fahrer grundlegend zu verbessern, sagte Kocsis. Die aktuelle Situation der Fahrer in Gräfenhausen sei “nur die Spitze des Eisbergs”. Im südhessischen Gräfenhausen streiken seit Wochen Lkw-Fahrer, um von ihrem Unternehmen, der polnischen Mazur-Gruppe, ausstehende Löhne zu erhalten. Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) wirkt nach Informationen der “Frankfurter Rundschau” auf Sonderprüfungen bei Unternehmen hin, die als Auftraggeber mit der Mazur-Gruppe in Verbindung gebracht werden.

“Lkw-Fahrer halten unser Land und unsere Wirtschaft am Laufen. Sie um ihren hart verdienten zu betrügen, dulden wir nicht”, sagte Heil der “Frankfurter Rundschau”. Der Minister forderte die deutschen Großunternehmen auf, “bei der Auswahl ihrer Speditionen ihrer Verantwortung gerecht zu werden”. Gegen “schwarze Schafe” gehe man zudem mit dem Lieferkettengesetz vor, so Heil.

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Bildhinweis: Lkw (Archiv)

DGB will "Sozialmaut" für Lkw-Fahrer

Zusammenfassung

– DGB und Verdi fordern eine “Sozialmaut” für Lkw-Fahrer
– Mindestens ein Cent Aufschlag pro Kilometer für Unternehmen
– Ziel: Verbesserung der Zustände auf Rastplätzen und Autohöfen
– Bereitstellung von kostenlosem Trinkwasser, Toiletten, Duschen und beheizten Aufenthaltsräumen
– Kostenlose Versorgung bei medizinischen Notlagen und Sozialarbeit
– Bezahlbare Speisen und Getränke
– Sonderprüfungen bei Unternehmen als Auftraggeber im Zusammenhang mit der Mazur-Gruppe
– Bundessozialminister Hubertus Heil fordert Großunternehmen zur verantwortungsvollen Auswahl von Speditionen auf.

Fazit

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Verdi fordern eine “Sozialmaut” von mindestens einem Cent pro Kilometer für Lkw-Unternehmen, um die Lebensbedingungen von Lkw-Fahrern im internationalen Straßenverkehr zu verbessern. Das Geld soll für kostenlose Trinkwasser-, Toiletten-, Dusch- und Aufenthaltsraumversorgungen sowie die Versorgung bei medizinischen Notlagen und Sozialarbeit auf Rastplätzen und Autohöfen verwendet werden. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis betrachtet die geforderte Sozialmaut als “ersten guten Schritt, die Auswüchse des Systems abzumildern”.

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