Ton zwischen Polen und Weißrussland wird rauer

Warschau () – Nach einer Grenzverletzung durch zwei weißrussische am Dienstag hat Polen dem Nachbarland eine bewusste Provokation vorgeworfen. “Tatsächlich sind diese Hubschrauber für einen kurzen Moment in sehr geringer Höhe nach Polen geflogen”, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Maciej Wasik am Mittwoch dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP1. Minsk habe zuvor eine Übung im Grenzgebiet angekündigt, die Hubschrauber seien dann jedoch überraschend in den polnischen eingedrungen.


Dies sei nicht die erste “Provokation” gewesen, so Wasik. Das polnische Verteidigungsministerium habe angeordnet, zusätzliche Streitkräfte ins Grenzgebiet zu verlegen, darunter auch Hubschrauber. Die sei über den Vorfall informiert worden. Zudem kündigte Wasik an, die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Litauen und Lettland, die ebenfalls an Weiß grenzen, verstärken zu wollen.

Sicherheitsexperte Nico Lange warnt unterdessen vor weiteren Zwischenfällen im Grenzgebiet. Russland und Weißrussland provozierten seit einiger Zeit “massiv” in Richtung Polen. “Dass Polen die Verletzung des Luftraums durch einen weißrussischen Hubschrauber im Rahmen einer grenznahen Übung wohlwollend als `Versehen` auslegt, zeigt Besonnenheit”, so Lange. Bei einer weiteren Verletzung des Luftraums sieht Lange Polen jedoch zum Handeln gezwungen, da bei einem erneuten Vorfall nicht mehr von einem `Versehen` ausgegangen werden könne.

Polen hatte sich zuletzt besorgt über mögliche Grenzzwischenfälle mit Mitgliedern der Wagner-Gruppe im weißrussischen-polnischen Grenzgebiet gezeigt.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Polnische Grenze (Archiv)

Ton zwischen Polen und Weißrussland wird rauer

Zusammenfassung

  • Polen wirft Weißrussland nach Grenzverletzung durch zwei Hubschrauber bewusste Provokation vor
  • Stellvertretender Verteidigungsminister Maciej Wasik bestätigt kurzzeitigen Einflug in geringer Höhe
  • Weißrussland hatte Übung im Grenzgebiet angekündigt, Hubschrauber drangen jedoch unerwartet in polnischen Luftraum ein
  • Polen verlegt zusätzliche Streitkräfte ins Grenzgebiet und informiert NATO über den Vorfall
  • Polen will Zusammenarbeit mit Litauen und Lettland verstärken, die ebenfalls an Weißrussland grenzen
  • Sicherheitsexperte Nico Lange warnt vor weiteren Zwischenfällen und russischen Provokationen
  • Polen zeigt Besonnenheit bei bisheriger Luftraumverletzung, könnte jedoch bei weiteren Vorfällen handeln müssen
  • Besorgnis über mögliche Grenzzwischenfälle mit Wagner-Gruppe im weißrussisch-polnischen Grenzgebiet
  • Fazit

    Polen beschuldigt Weißrussland der Provokation, nachdem zwei weißrussische Hubschrauber am Dienstag kurzzeitig in den polnischen Luftraum eingedrungen sind. Polen hat zusätzliche Streitkräfte ins Grenzgebiet verlegt und die Nato sowie seine Nachbarn Litauen und Lettland informiert. Sicherheitsexperte Nico Lange warnt vor weiteren Zwischenfällen und sieht Polen zum Handeln gezwungen, falls es erneut zu einer Luftraumverletzung kommt.

    Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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