Ex-SPD-Chef Walter-Borjans rät zu Debatte über Zuwanderung

() – Der frühere SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans rät seiner Partei, den “konstruktiven Streit” über Zuwanderungsregeln nicht zu scheuen. “In dieser Debatte fehlt uns leider die rationale Mitte. Die einen sind hochgradig sensibel, wenn es um die Kontrolle über jede Art von Zuwanderung geht. Die anderen würden am liebsten die Grenzen schließen, die Zuwanderung stoppen, und sie nehmen dabei sogar hässliche Bilder von Ertrinkenden im Mittelmeer oder anderswo in Kauf. Dazwischen ist eine große Leere, und wer sich dort reintraut, der wird von den Rändern heftig attackiert”, sagte Walter-Borjans der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Samstagsausgaben).

“Wir werden schon aus purem Eigeninteresse wesentlich mehr für Integration und für die Bekämpfung von Fluchtursachen tun und dafür auch wesentlich mehr ausgeben müssen”, sagte er weiter.

“Das wird nicht von auf morgen wirken. Deshalb brauchen wir gleichzeitig europaweit Regeln für Einreise und Rückführung, die die Aufnahmebereitschaft der Bürger und der Kommunen nicht ins Gegenteil kippen lassen.” Es sei keine Überraschung, dass traumatisierte mit anderem kulturellen Hintergrund in ihrer neuen Umgebung Sorgen auslösten, wenn sie nicht eng und intensiv begleitet würden. “Da liegt unsere Verantwortung. Demokraten, die nur leichtfertig davon sprechen, dass wir uns abschotten und dabei auch hässliche Bilder auf dem Mittelmeer in Kauf nehmen müssen, möchte ich mal auf einem Schiff sehen, von dem aus Schiffbrüchige zurückgewiesen werden. Wenn das normal würde, hätten wir schon verloren”, so der SPD-Politiker.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Norbert Walter-Borjans (Archiv)

Ex-SPD-Chef Walter-Borjans rät zu Debatte über Zuwanderung

Zusammenfassung

  • Der frühere SPD-Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans rät seiner Partei, den “konstruktiven Streit” über Zuwanderungsregeln nicht zu scheuen
  • Walter-Borjans möchte mehr Integration und Bekämpfung von Fluchtursachen
  • Fordert europaweite Regeln für Einreise und Rückführung, die der gerecht werden
  • Kritisiert Demokraten, die leichtfertig von Abschottung sprechen und hässliche Bilder auf dem Mittelmeer in Kauf nehmen

Fazit

Der frühere SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans empfiehlt seiner Partei, die Diskussion über Einwanderungsregeln nicht zu meiden. Er fordert mehr Engagement und Investitionen in die Integration von Zuwanderern und die Bekämpfung von Fluchtursachen, sowie eine europaweite Regelung für Einreise und Rückführung.

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