Gutachten: Wolfsbestände müssen erfasst und reguliert werden

() – Ein von der Universität Jena erstelltes Gutachten zum Wolf im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion kommt zu der Einschätzung, dass ein Bestandsmanagement rechtlich möglich und erforderlich ist. “Um einen gesellschaftlich akzeptierten, dauerhaft gesicherten günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulationen zu sichern, der über die Sphäre eines bloßen Reaktionsmanagements hinausgeht, wird es zukünftig eines aktiven Wolfsmanagements bedürfen”, heißt es in dem Gutachten des Verwaltungs- und Verfassungsrechtlers Michael Brenner, über das die “Neue Osnabrücker Zeitung” berichtet.


Dazu müsste das Bundesumweltministerium eine sozial verträgliche und gesellschaftlich akzeptierte Größe der Gesamtpopulation und der regionalen Populationen festlegen, einen sogenannten “Aktzeptanzkorridor”. Das Gutachten sieht es als mit dem europäischen Recht vereinbar an, über die bisher mögliche Entnahme von sogenannten Problemwölfen hinaus den Bestand zu regulieren. Dazu müssten die Zahlen der bundesweit und regional regelmäßig erhoben werden. Das Gutachten attestiert dem zuständigen Bundesumweltministerium ein “weitgehendes Verständnis des günstigen Erhaltungszustandes”.

Demnach kann von einem günstigen Erhaltungszustand erst dann gesprochen werden, wenn Wölfe überall dort leben, wo sie von Natur aus leben können. Die meisten Wolfsrudel leben bislang in , , Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert nun eine “koordinierte bundesweite Wolfsstrategie, die nicht nur den Artenschutz berücksichtigt, sondern auch den Konflikt zwischen Wölfen und Nutztierhaltern”. “Die bisherigen kleinteiligen Lösungen der einzelnen Bundesländer reichen nicht aus, um den wachsenden Sorgen der Menschen gerecht zu werden”, sagte Dürr der NOZ. Die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad kommt zu dem Schluss, dass das neue Gutachten keinen Raum für Interpretation lässt: “Verbesserte Monitoringstandards sind unverzichtbar, wenn wir die Wolfspopulation realistisch erfassen und managen wollen. Ein solches regional differenziertes Bestandsmanagement ist nicht nur praktikabel, sondern auch vollständig im Einklang mit europäischem Recht umsetzbar.”

Dies schaffe die Voraussetzungen für die gesellschaftliche Akzeptanz eines angepassten Wolfsbestands und erlaube den rechtssicheren Umgang mit Problemwölfen. “Angesichts dieser klaren Faktenlage ist politisches Zögern oder Untätigkeit nicht länger tolerierbar. Es ist Zeit für konkrete Maßnahmen: Nach der Forderung der Bundesumweltministerin Steffi Lemke nach aktiverem Abschuss von Problemwölfen müssen jetzt Taten aus ihrem Haus folgen”, sagte Konrad der NOZ.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Jägersitz (Archiv)

Gutachten: Wolfsbestände müssen erfasst und reguliert werden

Zusammenfassung

– Gutachten von Universität Jena für FDP-Bundestagsfraktion sieht Bestandsmanagement für Wolfspopulation als rechtlich möglich und erforderlich
– Bundesumweltministerium soll sozial verträgliche und gesellschaftlich akzeptierte Größe der Gesamtpopulation und regionalen Populationen festlegen
– bereits mögliche Entnahme von Problemwölfen, Bestandsregulierung als europarechtskonform angesehen
– FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert bundesweite Wolfsstrategie
– stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad betont Notwendigkeit von verbesserten Monitoringstandards zur realistischen Erfassung und Management der Wolfspopulation

Fazit

Ein Gutachten der Universität Jena im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion kommt zu dem Schluss, dass ein aktives Wolfsmanagement in rechtlich möglich und erforderlich ist. Das Bundesumweltministerium müsste demnach eine sozial verträgliche und gesellschaftlich akzeptierte Größe der Wolfsgesamtpopulation und der regionalen Populationen festlegen. Bisher war nur die Entnahme von sogenannten Problemwölfen möglich; eine Bestandsregulierung wäre aber im Einklang mit dem europäischen Recht. Die FDP fordert eine koordinierte bundesweite Wolfsstrategie, die den Artenschutz berücksichtigt und den Konflikt zwischen Wölfen und Nutztierhaltern löst. Verbesserte Monitoringstandards seien unverzichtbar, um die Wolfspopulation realistisch zu erfassen und zu managen.

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